Möhnenverein Flußbach

Der Möhnenverein stellt sich vor.

1974 gründeten 33 Frauen unter dem noch heutigen Vorsitz von Obermöhne Frau Katharina Müller den Möhnenverein. In den ersten Jahren zogen die Möhnen an ihrem „Weiberdonnerstag“ mit alten ausrangierten und geschmückten Kinderwagen, vollbeladen mit Kuchen und Spirituosen singend durch’s Dorf.

Fastnachtslieder aus der alten Zeit lockten während des fröhlichen Umherziehens im Ort so manchen Bewohner vor die Haustür. Nur so konnte man zu dieser Zeit die mitgeführten Naturalien in bare Münzen umsetzen. Auch so mancher Autofahrer weiß sich heute noch an den Straßenbummel der Möhnen zu erinnern, da eine Weiterfahrt nur durch ein angemessenes Trinkgeld zugelassen wurde. Wenn die Möhnen das Dorf so richtig unsicher gemacht hatten, ging es dann in Richtung Wirtshaus, um dort bis tief in die Nacht weiterzufeiern.

In den weiteren Jahren wurde dann meist schon am Vortage von Weiberfastnacht in riesigen Kesseln eine kräftige Erbsensuppe gekocht, die von Haus zu Haus verkauft wurde. Es war schon zum Brauchtum geworden, dass diese lecker zubereitete Kesselsuppe sogar auf Vorbestellung an die Haushalte zu einem sehr erschwinglichen Preis abgegeben wurde.

Der moderne Weiberdonnerstag sieht etwas anders aus. Wir Möhnen laden die ganze Dorfbevölkerung ein, ob jung oder alt, mit uns im Bürgerhaus bei Kaffee und Kuchen zu feiern. Darüberhinaus bieten wir  Waffeln, Würstchen, Schaschlik und Hering sowie neben Glühwein, Viez, Spirituosen und Bier auch ein Gläschen Sekt zum Verkauf an. In feuchtfröhlicher Stimmung geht die Party bis spät in die Nacht.

Zum Abschluß sollte auch erwähnt werden, daß wir Flußbacher Möhnen während des ganzen Jahres nicht eingemottet sind, sondern uns aktiv bei den Abendwanderungen, jeweils am ersten Donnerstag im Monat, fithalten. Selbst Hagel, Blitz und Donner konnten uns bisher von der Donnerstags-Tour nicht abhalten. Um dem Wetter weiter trotzen zu können, erfolgte die einheitliche Beschaffung von Möhnenschirmen, die uns heute nicht nur bei Wind und Wetter begleiten, sondern auch als Maskottchen dienen. Außerdem gehören kleine Nachmittagswanderungen mit Kaffeeklatsch zur Abwechslung unseres Alltages. (Textauszug: Katharina Müller und Brigitte Drees, Festschrift zur 777 Jahrfeier)